21, Fotograf & Retoucher

Als ich aufgewachsen bin mit Deutschen in meinem Heimatstädtchen, war ich zwar nicht der Außenseiter, aber ich war anders. Und ich wusste das. Und ich dachte immer: “Ja klar, du musst dich anpassen. Du musst so aussehen wie ein Deutscher. Du musst dich auch so benehmen.” Und als ich dann ausgezogen bin nach Hamburg, habe ich das erste Mal gemerkt, durch Freunde und durch die Stadt, das muss ich gar nicht! Ich muss mich gar nicht anpassen. Ich bin perfekt so wie ich bin. Und da hatte ich auch zum ersten Mal so richtige Touchpoints mit der afrikanischen Seite in mir. Ich habe dann angefangen mir zwischendurch Braids zu machen, hab’ mir verrücktere Klamotten gekauft, hab’ Freunde kennengelernt, die sich einfach ausleben. Ich fand das geil und dachte: Wieso soll ich mich entscheiden und mich anpassen? Ich kann doch einfach 10 verschiedene Persönlichkeiten haben und 10 verschiedene Looks. Ob das jetzt lange Haare sind, ein Afro, Curly Hair, ob ich heute mal casual rumlaufe mit ‘nem Anzug oder meinetwegen auch mit ‘nem Rock, whatever… Ich mache das, worauf ich gerade Bock hab an dem Tag und dann gefällt’s mir auch!