98, Fotografin i.R.

Ich bin ein Mensch, der gerne arbeitet und ich bin ein Kopfmensch. Was ich im Kopf habe, das möchte ich umsetzen. Ob das nun beim Stricken ist oder bei der Handarbeit oder beim Schreiben. Auf jeden Fall müssen immer Aufgaben da sein. Das Leben hat mich gefordert und das ist gut. Ich hab zunächst eine Lehre gemacht und war dann Gehilfin bei einem alten Fotografen. Das war eine sehr schöne Zeit. Wir hatten ein kleines Atelier, es war ganz ruhig, ging gar nicht hektisch zu. Und da habe ich gelernt, dass Portrait-Fotografie nicht knipsen bedeutet, sondern das Kennenlernen von Menschen. Deswegen habe ich immer versucht, viel mit den Menschen zu reden, so dass ich sie kennenlerne und sie mich. Die guten Portrait-Fotos entstehen fast immer, wenn die Menschen bei sich sind und nachdenken. Da gibt es ein ganz anderes Gesicht als bei: Bitte lachen! Denn das zeigt den Menschen, den wir kennen. Und darum geht’s.