71, Cellist und künstlerischer Leiter eines Ensembles
Aufgewachsen bin ich mit sechs Brüdern in einem kleinen Hafenstädtchen in der Nähe von Boston in Amerika. Ich war von Anfang an Einzelgänger, aber nicht im depressiven Sinne des Wortes. Ich fühlte mich eher wie ein freier Vogel, der durch die Luft fliegt. Danach ritt ich sehr, sehr lang auf meinem musikalischen Talent, hatte glücklicherweise wunderbare Mentoren und begriff erst spät, wie wichtig Disziplin und Übung für einen Musiker ist. Da war ich schon Mitte 30. Aber zum Glück war das noch nicht zu spät! Zurzeit habe ich gesundheitliche Sorgen, aber ich bin zuversichtlich, dass das gut geregelt werden kann und wird. Und wenn das vorbei ist, kommt es mir so vor, als wenn das Tor zum Leben erst geöffnet ist. Das klingt vielleicht wie bei einem Kind, aber es ist wirklich so! Wenn man das Glück hat, das Leben als Prozess zu verstehen, dann gibt es nicht einen Anfang und ein Ende. Wir haben in unserer kurzen Lebenszeit die Möglichkeit, im langen Strom des Lebens mitzufließen und alles, was du gerade erlebst, gehört dazu. Wohin es dich treibt, muss also stets zu allen Seiten hin offenbleiben, dann kannst du auch die schwierigsten Aufgaben meistern.