72, Ausbilderin im Schneiderhandwerk
Ich bin Ur-Berlinerin und 1949 im ehemaligen Polizei-Krankenhaus der DDR geboren. Meine Eltern waren selbstständig mit einem kleinen Handwerksbetrieb in Neukölln. Die waren CDU-Wähler. Und das kuriose ist, als mein Vater dann gestorben ist, hat meine Mutter plötzlich SPD gewählt. So kann’s gehen. Eigentlich bin ich Rentnerin, aber weil ich meinen Beruf so sehr liebe, arbeite ich noch drei Tage die Woche in einem Ausbildungsbetrieb für benachteiligte junge Frauen und zusätzlich in einer Änderungsschneiderei. Ich würde sagen, ich bin ziemlich straight, kann mich durchsetzen, aber kann auch ganz weich sein. Und wenn es mir manchmal schlecht geht, kann ich auch absolut heulen.