65, Bildender Künstler, Performer & Choreograf
Wie es die SED ausgedrückt hat, hatte die DDR den Kampf um die Straße verloren. Das heißt, sie hatten nicht das Geld, die Straßen so schön zu pflegen wie in Westberlin. Aber sie hatten den Kampf um die beste Straßenreinigung gewonnen: In Ostberlin war das Pflaster unglaublich verrottet, aber man konnte quasi vom Boden essen. Dort entdeckte ich meine Leidenschaft, mich mit der Erde und ihrem Inneren und Äußeren zu beschäftigen. Der Boden ist der am wenigsten beachtete Teil der Realität. Und wenn man denkt, das Pflaster als Inspiration für die bildende Kunst ist irgendwann erschöpft, dem ist nicht so! Der Boden erzählt unheimlich viel. Wie ein Caspar David Friedrich sein Leben lang Eichen gezeichnet hat und davon nie müde wurde, werde ich nie müde, Berliner Pflaster zu entdecken und abzudrucken.